Archiv der Kategorie: Ihre Meinung ist gefragt

Das Marmeladenglas, benutzt und gebraucht …

Marmelade Angelina StröbelKommunikation mit dem Gast pur…
Jeder hat es, jeder benutzt es und die meisten schmeißen es nach Gebrauch in den Altglascontainer – das gute alte Marmeladenglas oder Konfitürenglas. Aber haben Sie sich schon mal Gedanken drum gemacht welch günstiges Kommunikationsmittel Sie da aus der Hand geben ?
Benutzen Sie doch diese Gläser um mit Ihren Gästen in Kontakt zu kommen … fordern Sie sie auf die gebrauchten, heilen und gespülten Gläser beim nächsten Besuch mit zubringen und benutzen Sie diese Gläser um Ihren Gästen zu zeigen daß Sie ein kreativer Fachbetrieb sind, der sein Wissen und die Kreativität mit seinen Gästen teilt.

Warum servieren Sie nicht die Tagessuppe in dem Glas das der Gast mitgebracht hat ? Egal ob es eine Klare Brühe oder eine Cremesuppe ist – mit der entsprechenden Einlage können schönste optische Eindrücke geschaffen werden – spielen Sie mit der Farbe der Zutaten, nehmen Sie saisonale Gemüse und Obstsorten um die Farbe der Jahreszeit auf den Tisch zu bekommen, schichten Sie verschiedene Gemüsesuppen in verschiedenen Sämigkeitsstufen im Glas um die optischen Reize völlig auszuschöpfen – an der Bar seit langem als Pousse Cafe Cocktails bekannt.
Servieren Sie den kleinen Salat zum Beginn des Essen in diesen Gläsern – so sehen Ihre Gäste gleich was sie bekommen und bei jedem sieht es etwas anders aus – aber immer appetitlich und lecker.
Oder wollen Ihre Gäste nur einen kleinen Snack für zwischen durch – probieren Sie es mit Rissotto in verschiedenen Variationen im Glas aus – ob als Erbsen – Minz Risotto leicht grünlich oder als Orangen – Karotten Risotto rot – orange auf jeden Fall bringen Sie Farbe ins Spiel und auf den Tisch. Und gerade für Kinder kann das Aussehen das entscheidende Argument sein etwas zu mögen oder es erst gar nicht probieren zu wollen.
Servieren Sie doch einfach einen Teil Ihres Hauptganges in diesem Glas – egal welche Komponente es funktioniert eigentlich alles. Sie finden es nicht edel genug ? Kein Thema – lassen Sie einfach den Service das Glas am Tisch öffnen – allein das Whow Erlebnis des guten Geruches zaubert ein Lächeln auf die Gesichter der Gäste – und dann gibt der Service im Stile der alten Schule den Inhalt des Glases auf den Teller und stellt den Teller dem Gast kunstvoll zum Geniessen hin … ein echtes Erlebnis. Sie profitieren von der Kommunikation mit dem Gast, der Gast bekommt eine Erlebnis mit dem er nicht gerechnet hat.
Auch eignet sich so ein altes Glas mit Metalldeckel dazu zum Beispiel Pasteten auf Vorrat zu produzieren um sie bei Bedarf – kalt oder warm – zu servieren. Aufwärmen ganz einfach – Glas ins Bain – nebenbei was anderes erledigen – anrichten – servieren ….
Auch das Thema Dessert lässt sich mit dem eigentlich unnützen Glas abdecken egal ob es Quark, Eis oder Milchreis ist mit frischem, saisonalen Obst und oder Fruchtpürees kann in Null Komma Nix ein attraktiver ansprechender Nachtisch kreiert werden. Kuchen können natürlich auch im Glas gebacken werden … legen sie einfach eine kleine Birne in den Rührteig backen es für ca. 20 Minuten und servieren sie den Kuchen noch warm mit einer Kugel Eis …hmmmmm.
Uns selbst der Latte Macchiatio nach dem Essen kann in diesem Glas serviert werden …
Und das oben Beschriebene funktioniert auch selbstverständlich to go – denn schließlich haben Marmeladengläser immer einen Deckel dabei. Ach ja und umweltfreundlich ist es ja auch – Sie reduzieren Müll und verwenden Gebrauchtes wieder – auch ein Kommunikationsansatz mit Ihren Gästen. 

Schreiben Sie mir falls Sie Fragen haben auf twitter @genussradar, unter joachim.casper@genussradar.de oder bei XING http://www.xing.com/go/invita/6063026

 Joachim Casper, 45 – gelernter Hotelfachmann, Restaurantfachmann und Hotelbetriebswirt hat sich nach einigen Jahren in eigenen Gastronomiebetrieben ( mit allen Höhen und Tiefen ) mit genussradar .fine.food.affairs. ( www.genussradar.de ) als freier Berater selbstständig gemacht und berät seit über 6 Jahren hauptsächlich KMU in der Gastronomie, Hotellerie und Catering im Bereich Ideen, Strategien, Kommunikation und Netzwerken.

Foto:Angelina Ströbel/pixelio.de

Sag die Wahrheit

Im Restaurant gehört die Frage „Hat es Ihnen geschmeckt“ nach dem Essen zum Standard. Die meisten Gäste antworten leider auch standardmäßig „Ja“ oder „Danke„. Kritik kommt nur sehr selten vor, auch wenn man am Teller erkennen kann, dass der Gast nicht zufrieden war. Doch gerade diese Kritik ist hilfreich, um sich zu verbessern und auf die Wünsche der Gäste besser eingehen zu können. Leider gibt es sehr viele Gäste, die Ihr Urteil über das Essen für sich behalten.
Wie bekommt man als Wirt eine ehrliche Antwort auf die Frage:

„Hat es Ihnen geschmeckt? „

 

 Foto: Thomas Max Müller/pixelio.de

Wieviel Spargel muß auf den Teller?

Der Frühling ist da und die Spargelsaison hat begonnen.

Grund genug mal wieder auf die Teller zu schauen, wie viel Spargel man bekommt, wenn man ein Pfund bestellt. In manchen Restaurants wird das Bruttogewicht als Ausgangsgewicht genommen und so landen nur ca. 380 g beim Gast.

Doch wie sieht das Ganze rein rechtlich aus?

Zu diesem Thema habe ich mich mit dem Gewerbeaufsichtsamt und dem Ordnungsamt in Verbindung gesetzt. Beide haben mir erklärt, sie sind dafür nicht zuständig, doch ich wurde an das Eichamt weiter empfohlen.

Das Eichamt München erklärte mir dazu: „Wenn auf der Speisekarte ein Pfund Spargel steht, dann muss auch ein Pfund geschälter, gekochter Spargel auf dem Teller liegen. Der Schälverlust kann nur preislich umgelegt werden, nicht durch Reduzierung der Portion. Anders bei der Angabe „Eine Portion Spargel“, da ist die Gewichtung nicht vorgeschrieben.“

In diesem Sinne wünsche ich allen eine erfolgreiche Spargelsaison!

Foto: hogapr

 

Hier ist noch ein Video zum Thema Spargel schälen:

Der neue Kollege kommt -> Die Einarbeitung

Sie haben einen neuen Mitarbeiter gefunden? Glückwunsch! Für einen guten Start zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit ist es wichtig, ein paar Punkte zu beachten. In den meisten Betrieben wird „Der Neue“ erstmal ins kalte Wasser geschmissen, und wenn er es nicht schafft, kann er ja wieder gehen. Doch mit der richtigen Planung gibt es besser Möglichkeiten.

Vor dem Arbeitsbeginn:
Bevor Ihr Mitarbeiter seinen ersten Arbeitstag hat, kann man Ihm schon ein paar Informationen (Hausprospekt, Speisekarte, Getränkekarte, usw.) mit nach Hause geben, damit er sich schon mit Ihrem Betrieb vertraut machen kann. Ein Probearbeiten gibt ihm und Ihnen schon mal einen ersten Eindruck von der zukünftigen Zusammenarbeit. Ebenso muss er wissen, was er zum Dienstbeginn mitbringen soll (Kleidung, Messer, usw.). Informieren Sie auch Ihr Team, wann der „Neue“ kommt, welche Position er hat und wie er heißt. Das macht es für alle einfacher, sich kennenzulernen.

Am ersten Tag:
Nehmen Sie sich Zeit für Ihren neuen Mitarbeiter und erklären sie in einem Einführungsgespräch die Regeln und Grenzen in Ihrem Betrieb. Eine Hausführung ist wichtig, dass er die Zusammenhänge erkennt. Stellen Sie ihm einen Notizblock zur Verfügung, um sich ein paar Notizen zu machen, da am ersten Tag meist viele Informationen auf ihn einprasseln. Ein namentliches Vorstellen bei den zukünftigen Kollegen baut erste Hemmungen ab. In der Eingewöhnungsphase sollten Sie dem Neuen einen Paten/Mentor zur Seite stellen, der Ihm bei den ersten Schritten mit Antworten zur Verfügung steht. Auch die Regelung zum Personalessen und Trinken müssen besprochen werden, eventuell auch die Raucherordnung (wo, wann, wie oft). Bitte denken Sie auch daran, ihn nicht gleich zu überfordern, denn jeder wächst mit seinen Aufgaben.

Nach ein paar Tagen:
Mit dem Abteilungsleiter oder dem Vorgesetzten sollte ein Gespräch über die Eingewöhnung stattfinden, um zu sehen, ob er mit seinen Aufgaben zurechtkommt. Eventuelle Fragen, die erst im Lauf der Zeit entstehen, können geklärt werden.

Ein guter Start ist nicht nur für Ihren Mitarbeiter wichtig, sondern auch für Ihr ganzes Team. So belastet ein häufiger Wechsel nicht nur das Betriebsklima, sondern auch das Image Ihres Hauses auf dem Bewerbermarkt. Mit einem positiven Start wird Ihr neuer Mitarbeiter bald ein vollständiges Mitglied in Ihrem Team.

Foto: S. Hofschlaeger/pixelio.de

Der Schaukasten -> Ihr Aushängeschild am Eingang

Jeder Gast, der Ihr Lokal noch nicht kennt wird zuerst vor Ihrem Schaukasten stehen und sich Ihr Angebot anschauen. Für diesen ersten Eindruck ist ein ansprechender Schaukasten unverzichtbar, doch leider wird er meistens sehr vernachlässigt.
Die Speise- und Getränkekarte gehören zum Standard, doch auch Aktionen und saisonale Angebote sollten hier zu finden sein. Diese Informationen sind für neue Gäste wichtig, um sich schon mal vorab mit Ihrem Angebot auseinander zu setzten. So kann der Gast im Vorfeld entscheiden, ob etwas für ihn dabei ist.
Für ein gutes Erscheinungsbild ist es wichtig, das die Karten nicht alt und vergilbt sind, dass nicht das Weihnachtsmenü noch im Frühling hängt und der Gesamteindruck sauber und freundlich wirkt. Die Scheibe sollte regelmäßig gereinigt und Dekorationsartikel abgestaubt werden. Fotos von der Einrichtung und eventuell dem Personal wirken ebenfalls sehr einladend. Wenn Sie dann noch einen Blickfang im Schaukasten haben, der vorbeigehende Gäste zum Anhalten animiert, dann haben Sie den perfekten Schaukasten. Wie wäre es Beispielsweise mit einer Fotoserie über hausgemachte Produkte? Oder Sie verändern die Optik der Speisekarte?
Nutzen Sie diese Möglichkeit, um zusätzliche Gäste für Sie zu gewinnen!

Muß die Gastronomie rauchfrei werden?

In einem Schreiben der Bundesärztekammer http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=3.71.5877.6452.6479 habe ich gelesen, dass die Gastronomie rauchfrei werden muss. Da frage ich mich, warum man dafür ein Gesetz machen muss? Jeder Wirt kann sein Restaurant zu einem Nichtraucher- Restaurant machen, wenn er das möchte! Und jeder Gast kann doch selbst entscheiden, ob er in einem Raucher- oder in einem Nichtraucher- Restaurant essen möchte. Wie wäre es denn mit einer Regelung, dass während der Essenszeiten nicht geraucht wird. Wenn es die Nachfrage nach rauchfreien Restaurants gibt, dann gibt es auch Gastronomen, die für diese Gäste Restaurants schaffen (Angebot und Nachfrage). Jeder Bürger, der in Deutschland rauchen darf ist auch alt genug, selbst zu entscheiden, welche Gastronomie er besucht.
Natürlich ist Rauchen gefährlich und für viele auch tödlich, doch solange Rauchen legal ist kann auch jeder selbst entscheiden, wie wichtig ihm seine Gesundheit ist. Und jeder Nichtraucher kann entscheiden, in welchem Lokal er sein Essen bestellt.
Außnahmen gibt es für Kinder, die jedoch selten allein in einem Restaurant essen. Wenn die Eltern zu Hause keine Rücksicht auf ihre Kinder nehmen, dann ist der Restaurantbesuch bestimmt nicht das entscheidende Kriterium für die Gesundheit. Doch da sollte man wo anders ansetzen.

 

Ein unsichtbares Lächeln

Letztens war ich in ein Restaurant zum Essen eingeladen. Nach einiger Zeit sind mir die beiden Servicemitarbeiterinnen aufgefallen. Die eine Bedienung war freundlich und zuvorkommen, aber dennoch wirkte ihr Lächeln aufgesetzt. Das typische Standardlächeln eben, das die meisten Servicemitarbeiter beherrschen, sobald ihnen ein Gast gegenüber steht.
Bei ihrer Kollegin war das anders, sie hatte nicht dieses aufgesetzte, sondern ein inneres Lächeln, das man in den Augen sehen konnte. Man fühlte sich gleich viel willkommener, da ihre Ausstrahlung sehr ehrlich wirkte.
Keine Frage, beide waren freundlich, doch man spürte den Unterschied sehr deutlich.

Kann man als Restaurantbesitzer so ein Lächeln verlangen! Und kann ein Mitarbeiter ein herzliches Lächeln erlernen oder ist das eine Frage der Einstellung?

Foto: Thommy Weiss/pixelio.de