Die Zukunft der Zigarre in der Gastronomie
Kaum ein anderes Thema hat in der Gastronomie, und in der Gesellschaft als Ganzes, in den letzten Jahren für so viel Gesprächsstoff gesorgt wie das Thema „Rauchen“. Währen die einen frohlocken, dass sich mehr und mehr die nichtraucherfreundliche Gesetzgebung durchsetzt, klagen die Anderen über Bevormundung, Diskriminierung und Entmündigung. In der Debatte um das Für und Wider gibt es genug Stimmen auf jeder Seite. Entscheidend für die Gastronomie ist jedoch, wie ich mit den Verboten und den gesetzlichen Vorschriften umgehe, ob ich daraus ein Potential ziehen kann oder ob ich es bereits ausgeschöpft habe.
Wie ich als Gastronom mit dem Thema „Rauchen“ umgehe hängt nicht zuletzt davon ab, in welchem Bundesland ich meinen Betrieb führe. Für die Leser aus Bayern wird dieser Artikel wohl wenig neue Möglichkeiten aufzeigen. Gastronomen in anderen Bundesländern sind in Entscheidungen bezüglich des Rauchens in der Gastronomie doch noch etwas freier.
Die Raucher, und somit Publikum und Zielgruppe, sollten vor Betrachtung der eigenen Möglichkeiten auch differenziert betrachtet werden. Zigarettenraucher sind ein gänzlich anderes Publikum als Zigarren- oder Pfeifenraucher. Gemein ist beiden Gruppen, dass sie eben jenen Ausstoß produzieren gegen den Nichtraucher und Politiker Front machen: Rauch. Aber sowohl das Konsum- und Sozialverhalten beider Gruppen, als auch die Ansprüche an die Gastronomie unterscheiden sich nicht unerheblich.
Zigarettenraucher sind zumeist Suchtraucher. Wenngleich die Meisten aus dieser Gruppe es nicht wahrhaben wollen, so ist der Rauch der Zigarette pure Suchtbefriedigung. Es geht also nicht um Gemütlichkeit, Kultur oder Ritual beim Rauchen der Zigarette, es geht einzig darum die Sucht zu befriedigen. Und wenn es sein muss, kann das eben auch mal kurz vor der Tür passieren. Die durchschnittliche Rauchdauer einer Zigarette liegt wohl etwa so im Bereich von fünf Minuten. Die stehen als Zigarettenraucher auch mal eben kurz im Regen oder Schnee. Der Zigarettenraucher läßt sich ebenso schwer in eine bestimmte soziale oder demographische Schublade stecken, denn das Zigarette rauchen zieht sich eben durch alle Bevölkerungsschichten und –gruppen. Von „viel zu jung“ bis ins hohe Alter, von arm bis reich, von ungebildet bis zur Professur finden sich breit gemischt Zigarettenraucher.
Zigarrenraucher sind ein anderer Schlag Menschen. Hier steht der Genuss im Vordergrund. Rituale werden gepflegt, ein kulturelles Gut will bewahrt werden und auch der Status spielt wohl mitunter eine Rolle. Mit Zigarettenrauchern werden Zigarren- oder Pfeifenraucher nicht gern verglichen. Der Zigarrenraucher ist meist ein anspruchsvoller Kunde. Einer, dessen Rauchgenuss schon mal gute eine Stunde oder länger dauert. Zigarrenraucher trinken zur Zigarre auch eher hochwertigere Spirituosen. Der Rauch der Zigarren jedoch ist schwer, intensiver im Geruch und bei einer Gruppe von fünf Zigarrenrauchern kommt schon mal das Gefühl auf, man befinde sich in einer Dampfsauna. Wer also Zigarrenraucher beherbergen will, der muss für freie Luft sorgen. Denn, so ironische das für Nichtraucher klingen mag, Zigarrenraucher sitzen auch nicht gern im dichten Rauch.
Als Gastronom muss ich für mich entscheiden, ob und wie ich nun diesem Publikum begegne. Eine Kneipe voller Raucher ist aus finanzieller Sicht wohl kaum zu verachten. Den örtlichen Zigarrenclub als feste Kunden einmal die Woche im Lokal zu haben kann ebenso ein lohnenswertes Geschäft werden. Unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorschriften muss man in beiden Fällen dafür sorgen, dass sich auch dieses Publikum wohlfühlt. Dazu gehören beispielsweise Zigarrenaschenbecher für Zigarrenraucher, idealerweise auch andere, kleine Accessoires und vielleicht sogar ein kleiner Humidor mit einer feinen Auswahl an erlesenen Zigarren. Bei der Ausstattung und der Beratung, welche Accessoires und Zigarren zu empfehlen sind, hilft der kompetente Onlineshop gerne weiter. Auch dort gibt es Beratung von geschulten und fachlich versierten Verkäufern und oft übertrifft die Auswahl dort die des lokalen Fachgeschäftes – sofern es dann davon überhaupt eins vor Ort gibt.
rauchr.de – Innovus GmbH
Siedlungsweg 4a-b
18184 Klein Kussewitz
Telefon: 038202-43331
Fax: 038202-43332
mail: shop – at – rauchr.de
web: http://rauchr.de
Bilder: ©rauchr.de
Der Titel „Die Zukunft der Zigarre in der Gastronomie“ ließ mich hoffen, es gäbe noch einen Ausweg aus der Misere. Die Wahrheit ist, es gibt keinen- weder für die Raucher von Zigaretten, noch für die Raucher von Zigarren, Pfeifen, Wasserpfeifen oder E-Zigaretten. Dabei spielt es leider auch keine Rolle, ob jemand aus einem besonderen Genuss heraus und kultiviert an einer dicken Havanna zieht oder dem QaIm süchtig verfallen ist. Im Namen des Verbraucherschutzes wird eine scheinheilige Debatte geführt, weil sich die Bundesrepublik Deutschland längst schriftlich gegenüber der WHO verpflichtet und einem umfangreichen Maßnahmekatalog zur Tabakkontrolle zugestimmt hat. Die Messen sind also bereits gelesen. Das rigorose Rauchverbot indes spaltet die Gesellschaft: Für einen Großteil der Wirte wird es der wirtschaftliche K.O.-Schlag, die Tendenz zum Rückzug ins Private erhält neuen Auftrieb und die Elite schafft sich ihre eigenen Clubs und Salons. Es gibt also nicht nur Verlierer. Jede Zeit bringt auch kreative Köpfe hervor, denn wo ein Wille, ist auch ein Weg! Wo weder Gastkultur noch Traditionen gepflegt werden können, sollten die Türen geschlossen bleiben. Gäste schickt man nicht wie Hunde vor die Tür.
Der Artikel ist sehr gut geschrieben: Genau die Sucht unterscheidet uns Zigarrenraucher von Zigarettenrauchern. Bei uns hat es mit Kultur zu tun und ich halte mich gerne in Häusern auf, wo es einen Rauchsalon gibt, damit ich mir im Winter bei einer Churchill vor der Tür nicht den „Tod“ hole. Außerdem sieht es nicht so elegant aus, wenn man im Mantel raucht! Als Sänger interpretiere ich die 1920er und -30er Jahre, die ich auch privat lebe. Dazu gehört der gelegentliche Genuss einer guten Zigarre – vorzugsweise eine Torpedo, da sie zum Gesamtbild passt! Dazu wird – selbstverständlich in passender Garderobe – ein guter Rotwein getrunken, wobei ich persönlich auch gerne einen guten Champagner zur Zigarre trinke. In NRW ist uns das Rauchen jetzt in gastronomischen Betrieben gänzlich verboten worden, was dazu führt, daß Veranstalter von Themenpartys Heizpilze vor der Tür aufstellen, was wiederum der Umwelt schadet. Das ist nicht in unserem Sinne, aber was sollen wir machen, wenn wir vor die Tür verbannt werden, wie ein kleiner junge, der sich in der Schule schlecht benommen hat.
Nochmals vielen Dank für Ihren Artikel!
Beste Grüße aus Berlin, Henry de Winter