Kalkulation für Imbissbuden
Wie kalkuliert man eine Bratwurst auf einem Volksfest?
Ich, Carsten Hoppe, bin Inhaber vom Partyservice Münster und betreue schon seit über 20 Jahren diverse Imbissbetriebe auf großen und kleinen Veranstaltungen und will hier einmal ein wenig näher die Kosten aufzeigen.
Die meisten können sich gar nicht vorstellen was für ein Rattenschwanz an Kosten bei Volksfesten so hinter einer normalen Würstchenbude stecken. Nur mit einer professionellen Kalkulation der Preise kann man die finanziellen Risiken reduzieren.
Diese Tipps helfen dabei, auf Grundlage der Kosten, einen kalkulierten Preis zu errechnen.
Berechnung an einem fiktiven Event
Jedes Volksfest bedeutet grundsätzlich immense Kosten für alle Beteiligten und in einer meiner fiktiven Berechnungen (Berechnung für ein fiktives Event), kann man schon Ansatzweise sehen wo das Geld hinfließt. Die dort abgebildeten Zahlen beschreiben zwar nur ein fiktives Event, aber sind schon sehr realistisch angesetzt und einer der größten Faktoren ist und bleibt die Standmiete auf jedem Event.
Wie man an der Tabelle sehen kann, belaufen sich die Kosten für einen einzigen Tag auf insgesamt 2.155 EUR. Diese müssen erst einmal wieder erwirtschaftet werden. Schließlich will man als Unternehmen auch etwas daran verdienen.
So könnte man eine Bratwurst auch für nur 1 EUR verkaufen, würde sich damit aber selber ruinieren. Bei über 2.000 EUR an Kosten müssen diese Unkosten auch wieder eingefahren werden. Diese Preise sind auch nicht aus der Luft gegriffen. So weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ein Hip Hop Festival (1 Tages Event) auch schnell mal 3.000 EUR an Fixkosten bedeutet und Rock am Ring kostet die Imbissbetreiber (für 3-4 Tage) auch schon über 20.000 EUR Standgebühren (inkl. Strom usw.)
Verteilung der Kosten einer Bratwurst (Infografik)
Ich habe aus den Kosten auch mal eine kleine Grafik gebastelt, die zeigen soll, wie sich der Verkaufspreis einer einzigen Bratwurst darstellt.
Daran kann man schon sehr gut sehen, das allein 50% auf die Standgebühren entfallen und der Rest eher gering ausfällt.
So errechnen sich die Standgebühren
Die Standgebühren saugt sich auch kein Betreiber oder Veranstalter einfach mal so aus den Fingern, denn er verteilt hier auch nur seine Unkosten und diese sind u.a.:
- Platzmiete (Stadt oder Land)
- Security
- Erste Hilfe (Rotes Kreuz usw.)
- Absperrgitter
- Kosten für Bands
- Bühnentechnik
- Toilettenanlagen
- Reinigung
- Werbung (Zeitung/Radio usw.)
- usw
Fazit:
Eine Würstchenbude muss nicht gleich eine Goldgrube sein, doch bei der richtigen Kalkulation ist zum Mindest der Grundstein dafür gelegt. Das Risiko, das man bei schlechtem Wetter als Betreiber auch mal in den Minusbereich kommt oder für fast nichts arbeitet bleibt jedoch bestehen.
Vielen Dank für Deinen Kommentar 👍
Die meisten Besucher meinen wir hätten keine Unkosten ,angefangen von den Hohen Standgelder die , die Städte erheben . Dazu kommen die Auflagen wie Desinfizieren des Lebensmittelschlauch für Wasser ,ohne Bescheinigung keine Verkauf . Dazu kommt die Ware , der Metzger möchte auch Leben genauso der Bäcker ,dann die Servierten ,Pappteller und so weiter . Hinzu die Anfahrtskosten ,Strom und Feuerwerk extra und Pflicht . Und nächstes Jahr wollen viele Städte das Standgeld nochmal erhöhen .das sind alles Fakten die ich Prozentual dazu rechnen muss. aber das ist nicht alles da ist noch die Einkommensteuer ,Gewerbesteuer, Gewerbehaftpflicht . So wie KFZ Steuer und Versicherung die auch dazu gehören .Dann soll ein Besucher sagen wir wären zu teuer. Klar es sind Schwarze Schafe dabei .Bei den Preisen heute kann man auch nicht den billigen Jakob machen .Dann kann man auch zu hause bleiben ,wenn man nichts verdient.
Das mit dem Begriff Unkosten stimmt, aber ich finde es gibt trotzdem „Unkosten“ und zwar Kosten die nicht sein müßtem, die man vermeiden kann. z.B. Verlust durch verdorbene Ware.
Hallo Michael, vielen Dank für Deinen Hinweis. Ich habe den Artikel entsprechend überarbeitet.
Im Umgangssprachlichen soll das Un nur darauf hinweisen, dass man auf diese Kosten gerne verzichten würde 😉
Viele Grüße
Markus Meier
Der Artikel ist gut geschrieben und informativ.
Herzliche Bitte – tilgen Sie doch den Begriff „Unkosten“. Den gibt es nämlich betriebswirtschaftlich nicht. Kosten reicht. Sind schon „un“ genug.
🙂 Nix für „Un“gut.