MHD Ware – Das Spiel mit der Zeit
Viele Lebensmittelhändler und Lieferanten sind froh, wenn sie Waren, die kurz vor dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) stehen, günstig verkaufen können. Einige Küchenchefs nutzen diese Möglichkeit, um ihren Wareneinsatz aufzubessern.
Zuerst sollten wir uns aber mal den Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum eines Lebensmittels und dem Verbrauchsdatum anschauen. Währen das MHD angibt, bis wann ein Lebensmittel unter angemessenen Aufbewahrungsbedingungen seine spezifischen Eigenschaften behält, gibt das Verbrauchsdatum den Zeitpunkt an, ab dem verderbliche Lebensmittel mikrobiologisch eine unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen könnten. Genauere Informationen dazu finden Sie hier.
In diesem Artikel geht es nun darum, dass es Lebensmittel gibt, die man relativ risikolos kaufen kann, da diese Waren nicht direkt mit Ablauf des MHD verderben und andere, bei denen man sehr vorsichtig sein sollte.
Nahezu zeitlose Produkte
Zu dieser Kategorie zählen Tiefkühlprodukte, bei denen bei ordnungsgemäßer Lagerung kaum etwas passiert. Ebenso verhält es sich bei Trockenprodukten. Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Salz und Honig, haben eine deutlich höhere Lagerungszeit, als es das MHD-Datum angibt.
Die Zeit im Nacken
Die zweite Kategorie ist schon etwas schwieriger. Dazu zählen zum Beispiel frische Früchte. Während der Saison bieten Obst und Gemüsehändler gerne Früchte, die Druckstellen haben oder vereinzelt Schimmel haben stark reduziert an. Da kann man durchaus eine Lage Erdbeeren für ein paar Euro bekommen. Diese lassen sich nach dem Aussortieren wunderbar zu Marmelade oder Fruchtsoße verarbeiten.
Wenn man jedoch auf so ein Angebot eingeht, sollte man sich schon vorher Gedanken machen, wann und wer diese Früchte verarbeitet. Ohne die nötige Manpower wird sonst aus einem Schnäppchen schnell ein Fall für die Biotonne!
Auch Produkte, die mit zunehmendem Alter besser werden, wie zum Beispiel Schimmelkäse und Rindfleisch, können auch am Ende des Haltbarkeitsdatums problemlos verarbeitet werden.
Die Zeit ist abgelaufen
Sehr riskant sind Lebensmittel, die an sich schon eine sehr geringe Lebensdauer haben. Dazu gehören beispielsweise Geflügelprodukte, Fische und Meeresfrüchte. Bei diesen Lebensmitteln würde ich vom Kauf abraten, da das Risiko zu groß ist.
Fazit
Wenn Sie die Zeit und die Möglichkeit haben, Lebensmittel mit verkürzter Haltbarkeit zu verarbeiten und zu verkaufen, kann es Ihren Wareneinsatz durchaus positiv beeinflussen.
Dennoch ist Vorsicht geboten, da aus einem tollen Angebot auch schnell ein Fall für die Tonne wird. Dann kostet das Schnäppchen doppelt.
Welche Erfahrung haben sie mit MHD-Waren gemacht?
Bild: hogapr
Ein sehr heikles Thema. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Lieferanten und Produzenten mit dem MHD kalkulieren. Als Gastronom muss man immer aufpassen, dass man keine alten Waren untergeschoben bekommt. Bei Eier, Milch und Butter ist das recht einfach, weil jeder weiß wie lange die noch frisch sein sollten. Was aber ist mit z.B. Limonade? Kann jemand sagen wie lange diese nach Abfüllung sich eigentlich halten muss? Ist Limonade, die noch ein MHD von 3 Monaten hat, eigentlich schon alt?
Muss ich diese abnehmen, auch wenn ein frisch abgefülltes Produkt 12 Monate hält? Was mich auch schon immer gestört hat sind unleserliche MHDs und MHDs die verschwinden. (z.B. bei Umverpackungen oder wer kennt nicht diesen Toast Clip.
Was auch bei vielen Produkten fehlt ist das veränderte MHD nach Öffnen der Verpackung. Verändert es sich? Da gibt es in Zukunft noch einiges zu tun und zu verbessern.