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Würden Sie nochmal in der Gastronomie arbeiten..?

Da das Arbeiten in der Gastronomie sehr abwechslungsreich, aber auch sehr anstrengend ist, haben wir verschiedene erfolgreiche Gastronomen (Hoteldirektoren und Küchenchef´s) gefragt, ob Sie wieder in die Gastronomie gehen würden, wenn Sie nochmal von vorne anfangen könnten. Hier sind die Antworten.

Patrick Spies, Küchenchef der Villa Hammerschmiede, Pfinztal- Söllingen

Ich würde auf jeden Fall wieder in die Gastronomie gehen. Warum ?
Weil ich den Beruf liebe und lebe. Es ist mir ein Vergnügen den Gästen ein unvergessliches, kulinarisches Erlebnis zu bieten. Man wird jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt, das macht den Beruf so spannend und abwechslungsreich. Außerdem kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und so immer wieder neue Geschmacksnuancen entdecken. Vor allem macht es rießigen Spaß im Team mit jungen, kreativen Menschen (kleinen Künstlern) zu arbeiten die jeden Tag das Verlangen haben, noch perfekter zu werden.

Andreas Krolik, Küchenchef des Park Restaurants im Brenner´s Parkhotel & Spa, Baden Baden

Die Antwort ist Ja.
Im Nachhinein würde ich wieder in die Gastronomie gehen und fast alles genau so machen wie ich es getan habe. Kochen ist für mich Leidenschaft, Hobby, Kreativität, Eigenständigkeit und Teamwork und hat nach meiner Familie den höchsten Stellenwert in meinem Leben. Dieses Hobby hört auch nie nach Feierabend auf sondern ist all gegenwärtig.
Allerdings war die Wahl, den Kochberuf zu erlernen, eher eine Notlösung für mich, da ich aus den neuen Bundesländern stamme und als Schulabgänger der „Wendejahrgang“ war. Dadurch wurden alle Pläne aufgrund der daraus resultierenden wirtschaftlichen und politischen Veränderungen hinfällig. Es musste schnell eine Alternative her, die ich in den Winterferien der 10. Klasse beim Probearbeiten im Hotel Krone in Schömberg fand, nämlich das Kochen. Ursprünglich sollte mein Berufsziel Diplom-Forstwirt sein (Revierförster), wie mein Onkel im Thüringer Wald einer war. So begann alles, allerdings fiel mir der Umgang mit Lebensmitteln und auch ein Gefühl für Geschmack zu entwickeln überhaupt nicht schwer.
Ich bin in einer ländlichen Region in Sachsen-Anhalt aufgewachsen, die stark durch Land- und Obstwirtschaft sowie von Viehzucht geprägt war. Meine Oma und meine Eltern waren genau in diesen Zweigen tätig, zudem hielten wir zur Eigenversorgung jährlich 4 Schweine und schlachteten diese auch zeitversetzt in der kalten Jahreszeit, zusätzlich hielten wir zwischen 50 und 70 Hühner, 20 Gänse und zeitweise 10 Enten sowie 50 Kaninchen. Allerdings haben wir auch einige Tiere geschlachtet und im Dorf an Familien verkauft die selbst keine Tiere hielten. Was glauben Sie, was wir da an Gräsern und Grünfutter sammeln mussten, Getreide und Kartoffeln zentnerweise kaufen und für den Winter einlagern. Ebenfalls kauften wir täglich bis zu 4 Brote, weil das genau die Hauptkomponenten waren, die an unsere Tiere verfüttert wurden, ergänzend dazu noch viele Kleinigkeiten aus unseren Gärten und Lebensmittelreste von den Nachbarn. Unseren Tieren ging es noch richtig gut.
Zusätzlich hatten wir noch 3, später 2 sehr große Gärten welche fast ausschließlich dem eigenen Anbau von Obst und Gemüse dienten. Allerdings haben wir auch da teilweise Obst und Gemüse privat weiterverkauft. Da war fast alles an heimischen Obst und Gemüsesorten vertreten, bis hin zu den Wintergemüsen. Für mich war es immer am größten, im Sommer, in der Haupterntezeit, das Obst oder die Gemüse perfekt temperiert und dadurch hocharomatisch direkt von der Pflanze zu pflücken und zu probieren. Diese Urgeschmäcker habe ich immer noch im Kopf und daran orientiert sich auch mein Geschmacksbild, allerdings ist es gar nicht so leicht in Zeiten der Massenproduktion, Turbozüchtungen etc. diesen Geschmack wieder zu finden, selbst in der Spitzengastronomie nicht immer, in der ich jetzt schon einige Jahre als Küchenchef tätig bin. Aber ich bin ständig auf der Suche nach dem Urgeschmack und immer wenn ich wieder einmal einen neuen Züchter oder Bauern gefunden habe, der mir ein Stück davon bieten kann und anschließend daraus ein neues Gericht entsteht, weiß ich, warum ich wieder in die Gastronomie gehen würde.
Ich bin froh das in letzter Zeit wieder ein kleiner Trend hin zu den heimischen Produkten, alten Arten und Rassen, zu verzeichnen ist und ich hoffe, das dieser Trend weiter fruchtet und mehr Bauern und Züchter den Mut zu diesem Schritt haben. Ebenfalls hoffe ich, dass der Verbraucher in Zukunft wieder ein Bewusstsein dafür entwickelt, mehr auf Qualität als auf den Preis zu achten.
Außerdem hoffe ich, das sich auch in Zukunft noch genügend junge Menschen finden, die sich genau wie ich für das Kochen begeistern können, trotz komplexer Arbeitszeiten, trotz Stresssituationen, trotz teilweise geringerer Bezahlung, aber mit der Möglichkeit, mit seinen eigenen Händen etwas zu bearbeiten, zu verarbeiten, zu kreieren und mit viel Freiheit und Eigenständigkeit, Menschen glücklich machen zu können und dafür auch direkt ein Feedback zu erhalten. Das können nicht viele von sich und Ihren Berufen behaupten.
Wenn all das gegeben ist werde ich auch noch viele weitere Jahre Spaß an meinem Hobby und meiner Berufung haben.

Jürgen von Massow, Direktor des Grand Elysee Hamburg

Da ich ja nicht rein in der Gastronomie, sondern im Hotel groß geworden bin, ist meine Antwort vielleicht nicht ganz so relevant. Nichts desto trotz ging es bei mir ja auch über den F&B Bereich und ich würde das immer wieder machen. Die Gastronomie und auch Hotelerie ist ein derart breit aufgestelltes Feld, dass es einem gar nicht langweilig werden kann. Neue Eindrücke, Impulse und Trends lassen einen das Thema Gastronomie täglich aufs Neue hinterfragen und halten die Spannung in dieser Branche hoch. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Wir wissen sofort ob unser Gast zufrieden ist oder nicht und können dementsprechend täglich an den richtigen Schrauben drehen um uns weiter zu verbessern – Also auf alle Fälle! 

 Bernd Siener, Küchenchef vom Vila Vita Rosenpark, Marburg

Ja, immer wieder.
Ich bin Koch aus Leidenschaft. Ich denke, daß jeder sich einen Job suchen sollte, der ihm Spass macht, denn nur dann wird er ihn wirklich gut machen. Die letzten 10-20 % erreicht man nur durch Eigenmotivation. Dies trifft in unserem Job ganz besonders zu. Wer in der Gastronomie arbeitet, um nur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, kann das wonaders leichter. Wer sich in einem vielfältigen Aufgabengebiet verwirklichen will, dem bietet die Gastronomie viele Chancen. Nur nutzen muss man sie selber.

Checkliste für Gäste mit Allergien

Immer mehr Gäste klagen über Allergien. Wieso immer mehr Menschen an Allergien erkranken ist vielfältig, doch die Folgen  können teilweise sehr schwerwiegend sein und das kann dann schnell mit dem Notarzt enden. Wir haben nun eine Checkliste zusammengestellt, die Ihre Gäste ausfüllen können, das Ihre Köche besser auf die Erkrankungen eingehen können. Schließlich ist es unser aller Bestreben, das unsere Gäste glücklich und gesund unser Lokal verlassen. Sie können die Liste als PDF- Datei runterladen und ausdrucken.
Checkliste für Allergiker

 

Reklamation: Der Wein hat Kork…!

Selbst wenn Sie einen Wein aus einer Flasche mit Schraubverschluss verkaufen gibt es Gäste, die sich beschweren, das der Wein Kork hat. Doch wie sollte man in einem solchen Fall reagieren? Selbstverständlich können Sie den Gast über den Schraubverschluss aufklären, doch wird der sich nicht darüber freuen, wenn er von Ihnen vor seinen Gästen bloß gestellt wird. Wäre es da nicht besser, wenn Sie das Glas einfach zurücknehmen und Ihm einen anderen Wein bringen..?
Bei berechtigten Beschwerden ist das etwas anderes. Hier müssen Sie auf die Beschwerden des Gastes besonders eingehen, den Fehler zugeben und versuchen, dem Gast eine angemessene Entschädigung/Wiedergutmachung zukommen zu lassen. Sie sollten niemals mit dem Gast über eine Berechtigung der Beschwerde diskutieren (Der Gast hat immer Recht!!!). Wenn sich jemand bei Ihnen beschwert, dann ist er durchaus daran interessiert, mit Ihnen eine Lösung zu finden, denn sonst würde er stillschweigend gehen, nicht wieder kommen und eher negativ von Ihrem Restaurant/Hotel mit anderen sprechen. Doch das möchte kein Gastronom, der regelmäßig viel Geld in Werbung investiert. Die beste Werbung ist immer noch ein zufriedener Gast, und der zufriedenste Gast ist der, der bei einer Beschwerde ernst genommen wurde!Ω
Foto: ©Ibefisch/ pixelio

Produktneuheit: Räucherlachs, aber besser als Bio!

Der Lachs ist einer der bekanntesten Fische, doch leider hat er durch den Massenkonsum seinen Edelfischstatus verloren. Die Familie Rosenwald hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, diesen tollen Fisch wieder seinen Premium Status zurückzugeben! Allein der Name macht schon Appetit:
Cul Fraoich (gesprochen kul frö ich)
Der irische St. Patrick Lachs wird in der starken Gezeitenströmung zwischen dem irischen Festland und Clare Island in sehr geräumigen Gehegen langsam und schonend aufgezogen und ohne die Verwendung von chemischen Beimengungen, Antibiotika, künstlichen Farbstoffen oder genmanipulierten Erzeugnissen gefüttert. Dieser biozertifizierte Premium-Räucherlachs aus handwerklicher Produktion ist handgesalzen und mit hochwertigen Zutaten veredelt. Dieser Lachs wird gekühlt (niemals tiefgekühlt) nach Deutschland gebracht und manuell mit traditionell erzeugtem Hartholzrauch und natürlichen Aromaten geräuchert. Die Produktionsstätte in Deutschland besitzt eine EU- Zulassung und veredelt dieses Premiumprodukt zu einer Gourmetdelikatesse!
Bei Verkostungen konnten sich schon einige Spitzenköche von diesem zarten Lachs überzeugen lassen. Unter anderem bei Nils Henkel, Jakob Stüttgen, Jens Dannenfeld und Stefan Brandl. Im August anlässlich der Küchenparty im Schloßhotel Friedrichsruhe mit Boris Benecke & Friends wurde der Cul Fraoich Lachs vorgestellt.
Einziger Wermutstropfen: Dieser Räucherlachs ist nicht im Handel erhältlich, sondern erst ab Mitte Oktober bei der Familie Rosenwald direkt zu bestellen. Mehr Informationen zur Aufzucht und Geschichte können Sie auf der Homepage der Lachswerkstatt nachlesen. Ω
Fotos von Familie Rosenwald

Kooperation statt Konkurrenz

Eine Zusammenarbeit von Hotels und Restaurants kann für beide Seiten sehr viele Vorteile haben. In diesem Artikel versuche ich, verschiedene Möglichkeiten aufzuzählen. Sollten Ihnen noch weitere Ideen einfallen, dann schreiben Sie bitte einen Kommentar.

  • Bei Bestellungen:  Eine Sammelbestellung bei Heizöl http://www.heizoelpool.de/ kann durchaus eine Ersparnis von mehreren Euros ausmachen. Ebenfalls kann eine gemeinsame Bestellung von Waren eine beachtliche Ersparnis bringen.
  • Bei Werbung: Eine Zeitungswerbung ist nicht gerade billig. Doch wenn Sie sich eine Annonce teilen, halbiert sich auch der Preis. Oder Sie schalten eine größere Anzeige und haben dadurch größere Chancen gefunden zu werden.
  • Bei Veranstaltungen: Ein gemeinsames Fest kann auch entsprechend größer ausfallen.
  • Bei Personalenpass: Das Ausleihen von Personal bei Krankheit, Urlaubsvertretung oder Großveranstaltungen gibt Ihnen die Gewissheit, das Sie auch in schwierigen Zeiten einen Partner in der Nähe haben. Diese Variante ist vor allem auch kostengünstiger als Fremdpersonal von einer Vermittlung.
  • Bei der Zimmerauslastung: Wenn Ihr Hotel ausgebucht ist, dann freut sich bestimmt Ihr Nachbar über eine Empfehlung. Auch größere Gruppen, die Ihre Kapazitäten übersteigen, können in Zukunft angenommen werden.

Sie sehen, das eine gute Zusammenarbeit nicht nur ein gutes Klima in Ihre Region bringt, sondern sich durchaus auch finanziell rentiert. Gehen Sie am besten gleich mal zu Ihrem Mitbewerber und besprechen das bei einem schönen Bierchen…Ω

Kein Geld..! Und jetzt..?

Das hat jeder Selbstständige schon mal erlebt; Es kommen mehr Rechnungen ins Haus als Rechnungen bezahlt werden können. Manchmal kommt es dann zu einem Engpass, der nicht so einfach zu bewältigen ist. Eine Möglichkeit wäre, das Ganze einfach auszusitzen und auf den Eingang ausstehender Rechnungen zu warten… Oder einen Kredit bei der Bank beantragen… Mein Vorschlag wäre, mit den wartenden Lieferanten und Co. Kontakt aufzunehmen und Ihnen die Situation zu erklären. Es ist für jeden angenehmer, wenn er Bescheid weiß, wann er mit dem Geld rechnen kann. Das hilft Ihm bei der Planung und Sie wissen, dass er Ihnen demnächst keine Mahnung oder gar schlimmeres ins Haus schickt. In diesem Fall ist reden Gold wert!!!Ω Foto: ©jupp055/pixelio.de

ADAC- Studie über Hotel- Nebenkosten

Wie der ADAC in seiner neuen Studie veröffentlicht hat, gibt es in Deutschland sehr große Preisunterschiede bei den Nebenkosten im Urlaub. Sowohl beim Restaurantbesuch, wie auch beim Einkaufen im Supermarkt liegt der Preisunterschied bei über 100%. So bekommt man in Steinwiesen ein Schnitzel für 5,50 € serviert, in Titisee / Neustadt im Schwarzwald kostete das Schnitzel mehr als das Doppelte. Die Eifel und der Frankenwald / Bayern sind am günstigsten. Das heißt für die hochpreisigen Regionen, das sie entweder Ihren Preis anpassen (ist aber nur sehr schwer möglich) oder die Gäste erhalten einen Mehrwert, der auch den Preis akzeptabler macht.Ω Foto: ©Ilse Dunkel (ille)/ pixelio.de