Schlagwort-Archive: Lebensmittel

Bundesministerin Aigner fordert Respekt für Lebensmittel

BPAE3 Ministerin Aigner(lifepr) Berlin, 16.05.2011, Vor dem Hintergrund steigender Wegwerfraten hat Bundesverbraucherministerin Aigner mehr Wertschätzung im Umgang mit Lebensmitteln gefordert. „In Deutschland und den großen Industrienationen werden Lebensmittel in einer Dimension verschwendet, die wir moralisch und ökologisch nicht länger vertreten können. Es ist höchste Zeit für ein Umdenken. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen den Wert von Lebensmitteln in den Mittelpunkt rücken. Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die alltägliche Verschwendung zu stoppen“, sagte Ministerin Ilse Aigner anlässlich der Eröffnung des internationalen Fachkongresses „Save Food“ am Montag in Düsseldorf. Das Bundesverbraucherministerium wird Ende des Jahres eine nationale Wegwerf-Studie vorlegen, die die Situation in Deutschland erstmals genauer untersucht und mögliche Lösungsansätze entwickelt.

„Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerfgesellschaft – und wir haben ein verschärftes Verteilungsproblem. Denn die Menge der produzierten Lebensmittel könnte rechnerisch reichen, um alle Menschen auf unserem Planeten zu ernähren. Doch bei der Verteilung gibt es noch immer dramatische Ungleichheiten“, sagte Aigner. Häufig unterschätzen Verbraucher die Mengen an Nahrungsmitteln, die sie wöchentlich wegwerfen. „Viele Menschen haben schlichtweg auch verlernt, wie sie Lebensmittelreste sinnvoll verwerten können“, so die Ministerin. Das Bundesverbraucherministerium hat im Internet Tipps für Verbraucher zum sparsamen Umgang mit Lebensmitteln veröffentlicht (www.bmelv.de).

Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden in den Industriestaaten jährlich mehr als 220 Millionen Tonnen Essen weggeworfen. In Deutschland wandern jedes Jahr vermutlich mehr als 20 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Abfall. Selbst nach weitaus vorsichtigeren Schätzungen landen pro Jahr mindestens 170.000 Lastwagen-Ladungen mit Lebensmitteln auf dem Müll – darunter auffallend viele verpackte Nahrungsmittel, die noch ungeöffnet sind. „Damit ist klar, wir verschwenden riesige Ressourcen – auch in Deutschland“, so Aigner.

Vermeidbare Abfälle entstehen überall entlang der Wertschöpfungskette: von der landwirtschaftlichen Erzeugung über die Lebensmittelverarbeitung und den Handel bis hin zu den privaten Haushalten und der Gastronomie. „Wir brauchen intelligente Modelle für eine Kreislaufwirtschaft, die alle Akteure einbinden: den Verbraucher, den Handel, die Energiewirtschaft und die Landwirtschaft. Wir können uns das Wegwerfen von Lebensmitteln schlicht nicht mehr leisten“, so die Ministerin.

Im Mittelpunkt des von der FAO mitveranstalteten Fachkongresses „Save Food“ in Düsseldorf stehen die Themen Ernährung, Verpackung und Nachhaltigkeit. Internationale Experten diskutieren neue Studien zu Ausmaß und Ursachen von Nahrungsmittelverlusten sowie Ansätze für Verpackungslösungen zur Sicherung von Lebensmitteln.

Weitere Informationen zum Kongress: www.save-food.org

Verbrauchertipps und Service-Checkkarte des Bundesverbraucherministeriums: http://www.bmelv.de/…

Foto: Quelle: Steffen Kugler / Bundesregierung

Im Interview – Tino Kalning, Foodstylist aus Frankfurt

In Kochbücher, auf Fotos und in der Werbung sehen die Lebensmittel immer perfekt aus. Dafür sorgt meist der Foodstylist. Sie sorgen für diese Hochglanzfotos, die uns Appetit machen sollen. Doch wie entstehen diese Fotos, kann man sich zum Foodstylisten ausbilden lassen und warum sehen manche Lebensmittel auf der Packung viel leckerer aus, wie nachher auf dem Teller.

Ich habe mal bei Tino Kaling nachgefragt, der im „Schloß Berg“ in Nennig gelernt und danach im „Waldhotel Sonnora“ gearbeitet hat. Seit 2002 ist er Foodstylist und hat bereits für viele bekannten Marken gearbeitet.

Hier das Interview:

1. Gibt es für den Beruf Foodstylist eine Ausbildung?
Nein der Beruf des Foodstylisten ist nicht durch eine klassische Ausbildung zu erlernen. Mein Weg zum Foodstylisten führte über eine Kochausbildung, doch es gibt auch Stylisten, die über ein  Ökotrophologie Studium oder reine Praktika in diesen Job gekommen sind. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, Lust am Kochen zu haben!

2. Wie viel Ähnlichkeit muss das Foto mit dem Produkt haben, für das es wirbt?
Das kommt ganz auf de Kunden an, es gibt Produkte z. B. Pizza, da wird schon sehr „geschönt“, am Ende hat das Foto nur noch wenig mit dem gemeinsam, was man sich dann zu Hause aus der Packung holt. Bei anderen Kunden darf nur das Originalprodukt verwendet werden, da geht es dann hauptsächlich um das arrangieren der gegebenen Zutaten + X.

3. Wie lange dauert es, bis so ein Foto im Kasten ist?
Auch hier ist es sehr unterschiedlich! Ist es reine Werbung für Verpackungen, kann es schon mal vorkommen, dass nur ein Bild am Tag entsteht und bei
wiederum anderen Jobs kommt man schon mal auf 4-5 Fotos.

4. Machst Du die Fotos selbst oder entstehen die Fotos mit einem Fotografen?
Die Fotos entstehen immer in Zusammenarbeit mit einem Fotografen. Bevor so ein Shootingtag beginnt, gibt es noch einiges an Vorbereitungen, wie z. B. Meetings, Terminabsprachen, Einkaufslisten schreiben, Bestellungen aufgeben, Einkauf der Lebensmittel.
Im Studio angekommen werden mit dem Fotografen und dem anwesenden Kunden oder der Werbeagentur die letzten Details für die Umsetzung besprochen und dann geht es ans Werk.
Bei aufwendigen Produktionen kann es schon vorkommen, dass 10 Leute im Studio anwesend sind.

5. Welche Tricks gibt es, damit die Produkte vor der Kamera immer so perfekt aussehen?
Tja, Trickkiste! 🙂

Vielen Dank an Tino Kalning für dieses Interview und weiterhin viel Erfolg.

Foto: ©Tino Kalning