„Online-Marktcheck der Verbraucherzentrale zu Portionsgrößen in Restaurants – enttäuschendes Fazit“
In einer aktuellen Pressemitteilung beschwert sich die Verbraucherzentrale darüber, dass in Restaurants keine kleinen Portionen, wie zum Beispiel Seniorengerichte, angeboten werden. Bei einem stichprobenartig durchgeführten Marktcheck der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz wurden die „Online Speisekarten“ überprüft. Lediglich bei 4 von 63 Restaurants wurden kleinere Portionen angeboten. In einer eigenen Umfrage will die Verbraucherzentrale mit Gäste-Erfahrungen herausfinden, ob diese bei Ihrem Restaurantbesuch auch kleine Portionen bestellen konnten.
Ich habe bis jetzt noch kein Restaurant kennen gelernt, das nicht auf Nachfrage eine kleinere Portion (Kinderteller, Seniorenteller, für den kleinen Hunger) angeboten hat. Dass für diesen Marktcheck lediglich die Online-Speisekarten herangezogen wurden finde ich schon etwas eigenartig…
Was sagt Ihr? Wird bei Euch auf Nachfrage eine kleine Portion angeboten?
Es ist schon Verwunderlich, dass in unserer Kultur die Senioren doch manchmal etwas kurz kommen. In der Gastronomie ist das besonders zu merken. Oder kennen Sie ein Seniorenrestaurant?
Keine Angst, wir wollen aus Ihrem Betrieb jetzt kein Oma Laden machen und auch die modernen Tapeten ohne Blümchen dürfen natürlich kleben bleiben. Wir wollen Sie nur einmal auf vielleicht unentdecktes Gästepotenzial aufmerksam machen.
Die Anzahl der Senioren in Deutschland wächst. Das wissen wir alle. Die Kaufkraft der Senioren ist überdurchschnittlich. Auch das ist bekannt. Unter den besonderen Ereignissen zählt wissenschaftlich erwiesen, ein gutes Essen. Ein Restaurantbesuch ist für die Nachkriegsgeneration immer noch etwas Besonderes. Senioren haben bei Familienfeiern eine hohe Entscheidungskraft (oft zahlen sie ja auch die Rechnung). Senioren gehen heute überdurchschnittlich oft außer Haus essen.
Wenn das doch alles so stimmt- warum tun wir so wenig für diesen besonderen Gästekreis
Fügen Sie deshalb diesen Gästekreis dem Ihrigen bei. Das klappt (wenn Sie nicht gerade Discothekenbesitzer oder Szenekneipenbetreiber sind) in den meisten Fällen ohne großen Aufwand.
Schenken Sie den Senioren besondere Aufmerksamkeit und freuen Sie sich über neue Gäste
Im Übrigen wollen ältere Menschen unbemerkt als Senioren behandelt werden. Bieten Sie also diskret Hilfen an. Und vermeiden Sie peinliche Sprüche, die auf Kosten der älteren Menschen gehen (alles schon erlebt).
Was Senioren zu schätzen wissen:
Aufmerksamkeit
•alte Schule- Tür aufhalten
•Garderobe abnehmen
•zum Tisch begleiten
•Stuhl anbieten
•immer freundlich und geduldig bleiben
•warum nicht mal ein Giveaway für Senioren?
Angepasstes Angebot
•angepasste Portionsgrösse (Seniorenteller)- unbedingt Preis neu kalkulieren
•keine großen Experimente
•bodenständiges Essen
•regionales Essen
•Suppen
Kleine Hilfen
•Treppen mit Geländer
•Griffe an Toiletten
•großgeschriebene Speisekarten
•bereitliegende Lesehilfe
Ruhige Atmosphäre
•keine zu laute Musik
•Kinder ja- aber nicht zu wild
•frische Blumen
•keine hektischen Kellner
Ordnung und Sauberkeit
•saubere Toiletten und Waschräume
•saubere Fenster
•kein Staub
•keine Einblicke in chaotische Küchen oder unordentliche Lagerräume
Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht. Sie sollen natürlich nicht Ihr Konzept umwerfen, neu möblieren und alle Kinder rausschmeißen. Gehen Sie einfach mal ein wenig mehr auf die Bedürfnisse der Senioren ein.
Der Artikel und das Bild stammt von derFirma Gastro-Check24, die Hotels und Restaurants im Bereich Hygiene- Checks und Mystery- Checks unterstützt.
Viele Restaurants bieten Senioren die Möglichkeit, Gerichte von der Speisekarte in kleineren Portionen zu bestellen. Manche haben dafür extra ausgewiesenen Preise für diese Seniorenteller, andere bieten dieses Angebot nur auf spezielle Nachfrage an.
Selbstverständlich sollen gerade Senioren, die weniger Essen, auch kleinere Portionen erhalten, doch ist es Sinnvoll, diese auf der Speisekarte extra auszuweisen?
In einem Restaurant haben wir dazu einen Versuch gestartet. Dort wurden einige Gerichte verkleinert und zu einem Seniorenpreis angeboten (ohne dass die Gäste im Vorfeld danach gefragt haben). Diese Aktion kam bei den Gästen gut an. In vielen Fällen wurden die Senioren-Portionen bevorzugt auch von nicht-Senioren bestellt.
Dieser Versuch dauerte ein halbes Jahr. Das Ergebnis war, dass sich viele Gäste die Seniorengerichte bestellt haben, auch wenn sie altersmäßig nicht der Zielgruppe entsprachen. Der Arbeitsaufwand war der gleiche, wie bei normalen Portionen, doch der Umsatz ist deutlich zurück gegangen. Auch die Nachfrage nach Desserts ist dadurch nicht gestiegen.
Die Anzahl der Gäste nahm durch dieses Angebot nicht spürbar zu, doch die Nachfrage nach den kleineren Speisen war deutlich höher.
Wie sind Eure Erfahrungen mit Seniorengerichten auf der Speisekarte?